Sonntag, 31. Juli 2016

Geschrieben ist es längst!

Vor vielen Jahren schrieb ich das Märchen "Die Zaubertapete", das ich nun endlich mal verlegen lassen möchte. Ich schickte das Manuskript einem kleinen Verlag, einem Familienbetrieb, der mir sympathisch erschien, weil jeder dort seine klar definierte Aufgabe hat und weil ich den Eindruck hatte, dass die Büchlein liebevoll gestaltet werden. 

Das Manuskript wurde vom Verleger persönlich gelesen. Er schrieb ...
... finde es eine sehr schöne und sinnhaltige Geschichte. Die Ansiedlung in Norwegen und dem dortigen Kultur- und Lebensraum gefällt mir sehr gut und gibt der Geschichte einen zusätzlichen Reiz. Daher denke ich, dass diese Geschichte sehr gut als Buch veröffentlicht werden kann. 
Ich freute mich und befasste mich mit den Vertragsbedingungen. Dabei erst erkannte ich, dass es sich um einen Zuschussverlag handelte. Was ist das?

Wikipedia erklärt diesen Terminus so:

Mögliche Zuschussforderungen und ihre Ableitungen

Zuschussverlage erheben von ... den Autoren selbst für die Erstellung einer Buchveröffentlichung einen so genannten „Druckkostenzuschuss“. Ein solcher „Druckkostenzuschuss“ kann umfassen:
  1. eine anteilige oder komplette Übernahme der Kosten für den Druck[1][2][3]
  2. eine Übernahme sämtlicher, auch über die für den Druck hinausgehenden Kosten[3]
  3. eine Übernahme sämtlicher Kosten für die Erstellung inklusive einer zuvor einkalkulierten Gewinnspanne für den Hersteller[1][2][3][4]

Das Angebot an mich lautete nun (in wenige Sätze zusammengefasst):

Druck von 300 Büchern, davon sollten 50 an mich gehen zum Selbstverkauf, die anderen würden auf Abruf für Buchhandlungen, Amazon etc. bereitliegen. Natürlich wurden noch genaue Angaben zu Herstellung und Verbreitung gemacht.

Der dafür geforderte Zuschuss sollte für mich im vierstelligen Bereich liegen! Ein Ladenpreis, von dem ich pro verkauftem Exemplar 22% erhalten sollte, wurde nicht genannt.

Oha! Ich musste erst mal schlucken.

Da hat man etwas geleistet (ein Märchen geschrieben) und soll nun selbst einen so hohen Geldbetrag vorleisten und das Risiko quasi auf eigenen Schultern tragen. Meine Bauchstimme sagte NEIN!

Um den geleisteten Betrag nur auszugleichen (ohne Verdienst an dem Projekt) müsste ich allein die 50 eigenen Exemplare zu je 28 € verkaufen! Wer aber kauft ein einzelnes Märchen zu 28 €?

Ich werde auf jeden Fall absagen - in den nächsten Tagen. Der Verlag muss wohl so kalkulieren, weil sie mit ihrer Arbeit ja eine ganze Familie versorgen müssen. Ist okay, ich kann's verstehen - ist mir aber zu teuer.

Und doch wollte ich mein Märchen mal in gedruckter Form in der Hand halten.

Also beschäftigte ich mit den Layoutfunktionen meines Word-Programms (2010), mit den Möglichkeiten meines Duplex-Druckers ... und nach kurzer Zeit hielt ich mein broschiertes Büchlein mit handgearbeiteter Fadenheftung in der Hand.


Als (potenziellen) Verkaufswert würde ich dafür 7,50 € ansetzen. Papier-, Tinte-, Druckerkosten und Zeit für die Herstellung - alles nichts zum Verdienen. Doch kann es sicher noch andere Wege geben, mit denen ich mich mal beschäftigen werde. Auf jeden Fall war es schon mal ein schönes Gefühl, das Märchen so in der Hand zu halten.






     Für wen ist dieses Märchen geschrieben?

Wir kennen sie alle … Situationen, in denen das „Zuviel des Guten“ beginnt, den gesunden und harmonischen Fluss des Lebens zu blockieren. Situationen, in denen dann Krankheit, Unfälle, Streitigkeiten und Verzweiflung unsere Seele auffordern loszulassen und uns dem Neuen, dem Ungeplanten zu öffnen, das unserem Leben wieder Schwung geben kann.

Wir Menschen der westlichen „Wohlstandswelt“ verstricken uns alle mal mehr oder weniger im materiellen Überfluss. Dieses Märchen kann der Schlüssel sein zum eigenen Herzen, in dem die liebevolle Bereitschaft zum Teilen und Mit-Teilen einen neuen Weg auch zum eigenen Lebensglück eröffnen kann.

Besonders geeignet ist es daher als Geschenkbändchen, das beim Leser einen inneren Wandel bewirken kann.

Von der weiteren Entwicklung werde ich hier berichten. Am 22. Oktober fahre ich zur Frankfurter Buchmesse. Mein Büchlein werde ich unter dem Arm tragen ... und noch ein zweites, viel dickeres, das momentan beim Buchbinder liegt.

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