Sonntag, 28. März 2021

Alle im Cocon

 
 
Corona im Cocon.
Nicht im Kokon.
 
Den ich ganz bewusst Cocon schreibe und nicht Kokon(g).
 
Cocon ist etwas Rundes, Schöpferisches, Kugelförmiges – die Idealform aller Körper.
 
K ist ein sehr eckiger Buchstabe.
 
Wenn ich könnte, würde ich es auch noch weicher aussprechen.
 
Vielleicht Chochon mit –ch- wie in Dach – natürlich mit nasalem n am Ende.
Ohne Rachenverschluss.
 
(Im nächsten Leben MUSS ich Logopädin = Sprachtherapeutin werden! – Diese lautmalerischen Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Körpers faszinieren mich enorm!)
 
Ein Chochon ... eine Hülle, in der sich – für uns alle noch nicht erkennbar – das Neue entwickelt.
 
Überall gleichzeitig.
 
 
Jeder in seinem eigenen Cocon.
 
Jede Familie in ihrem Cocon.
 
Jede Nation in ihrem Cocon.

Dieses Mal sogar die ganze Welt.

Hat es das schon mal gegeben?
 
 
Alle sitzen zuhause, bewegen sich in Schutzräumen und hinter Schutzmasken. Unzählige Chochons! Alle wollen raus!

Die Raupe schlüpft erst aus dem Cocon, wenn sie sich in ein Wesen verwandelt hat, das nach dem Schlüpfen eine neue Form zeigt. Mit neuen Eigenschaften. Sie wird zum Schmetterling. Der fliegen kann. Der sich ätherischer zeigt.

Hat die Menschheit diese Reife erlangt?

Ist die kritische Masse erreicht, die sich zu einem "leichteren" = "lichteren" Bewusstsein entschlossen hat? 

Der Einzelne in seinem Cocon?

Die Familie in ihrem Cocon?

Der Verein in seinem Cocon?

Die Nation, die Menschheit?


Jeder frage sich selbst.


Ich höre Stimmen von Menschen, die nur das Eine im Sinn haben:

Den vielen Urlaub, den sie verpasst haben, nach dem Lockdown (wann endet der?) so schnell und umfangreich wie möglich nachzuholen. Nur als Beispiel.

Es gibt nichts nachzuholen.

Zeit, die wir ohne Urlaub verbringen, ist ebenso kostbar wie Zeit mit Urlaub. Entwicklung findet immer statt. Nur, wenn wir nicht mit ihr mitgehen, brechen wir als Schmetterling aus dem Cocon hervor und werden - statt die neue Seinsform zu erleben - am Übermaß des nicht mehr Passenden sterben. 

Und dann geht es wieder von vorne los ...

 
Allen Bloglesern wünsche ich einen langen und gesunden Atem!
Alles hat seine Zeit ...
 

 
 
 
Erläuterung zu den eingefügten Werken:
 
 
Bild 1  (oben)
 
Aquarellbild (Aquarellfarbe, schwarze Tusche, weißer Buntstift)

Titel: LOVE FLOWS

From NOWHERE to HERENOW

Vom Nirgendwo ins Hier und Jetzt

durch das Atmen im lebenden Fluss


digital bearbeitet zu 

 

Bild 2 (unten)

Titel: MANDALA DER EWIGEN GEGENWART

Frei wie ein Schmetterling ...

Dienstag, 16. März 2021

Gebrauchen statt brauchen

Brauche ich heutzutage noch Wörterbücher? In Zeiten des Rund-um-die-Uhr-Internetzugangs? Was also tun mit den veralteten Wörterbüchern und Nachschlagewerken?

Wie wäre es mit gebrauchen?

Solch einen Gebrauch möchte ich heute an einem Beispiel demonstrieren.

Ein veraltetes Wörterbuch. Ein Synonymwörterbuch. Ein Schatz für jemanden wie mich, die gerne schreibt. Die aber längst viel moderater im Netz bedient wird. 

Also: Weg damit! Weg damit? Mal schauen. Was könnte ich denn ...

 

Seite 2

Buchstabe A

 

Aasgeier  

steht dort mitten in der ersten Spalte.

 

Mein kreatives Nervensystem beginnt zu feuern: Nicht wegwerfen! Als Kritzelunterlage gebrauchen!  Inhaltsbezogen drauf kritzeln!  

 

Aasgeier!

Ein Begriff, der emotionale Wucht verspricht.

Was assoziiere ich damit?

Typen, die andere bis aufs Hemd ausnehmen. Rücksichtslos. 

Anderen die Haare abfressen

Solche Typen sind leider keine Ausnahme

Wer in die Krallen solcher Ausbeuter gerät, kann oft jahrelang abbezahlen.

 


Die Euro, die an der Bildblase baumeln, enthalten die assoziativen Begriffe. In ihren Querstrichen (genau hinschauen!).

Die ganze Seite regt zum Fantasieren und Assoziieren an.

 

Was ist ein Aasgeier? Ein Vogel, der das Verwertbare bis auf die letzte Faser vom Knochen abnagt. Und im auf den Menschen übertragenen Sinne? Was bedeutet aasen? Im Falle des menschlichen Aasgeiers: das Geld anderer verschwenden (auch im Bild).

Es gibt noch mehr Assoziatives zu entdecken. Ich bin mit ein paar Beispielen vorausgegangen. 

Folge mir gerne nach - schau genau hin - entdecke mehr.

Gerne darfst Du dabei auch abbiegen, in eine neu von Dir gewählte Richtung einbiegen. Ich werde es nicht verhindern.

 

Erläuterung zum Herausheben von Begriffen durch Fettsetzung und Unterstreichung:

Alle Wörter, die so behandelt wurden, findest Du im Bild. 


Und nun kommt mein Schätzchen wieder an seinen Haken inmitten seiner Nachbarn ...


Donnerstag, 11. März 2021

Die Einheit im Fühlen - eine Pferdegeschichte

Ende des letzten Jahres hatte ich mit einem Menschen zu tun, der gerade voller Ängste steckte. Ich konnte ihm in vielen Gesprächen nicht vermitteln, wie man die Angst leicht überwinden kann.Wie konnte ich ihn an das Gefühl von Einheit heranführen?

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, kam mir dazu eine Idee. Es war die Idee zu einer  Geschichte. Ich schrieb sie auf und schenkte sie dem ängstlichen Menschen.

Du darfst sie gern kopieren und selbst verwenden. Warum sollte sie nur einem Menschen helfen?

 

Die Hürde

Petra ist eine leidenschaftliche Reiterin. Sie geht mit ihrem Pferd auf den Reitplatz. Sie freut sich schon aufs heutige Training, denn sie will das Pferd daran gewöhnen, Hürden zu überspringen. Ihre größte Freude ist, sich Springreiter anzusehen, die elegant mit ihrem Pferd über Hürden aller Art springen.

Sie beginnt mit vielen Runden, bei denen sie das Pferd zu immer höheren Sprüngen animiert. Luftsprünge. Einfach so. Was für ein herrliches Gefühl!

Sie geht mit dem Pferd mit, das sich an die frühen Bocksprünge seines Fohlendaseins erinnert. Was für eine Lebensfreude!

Bald kann das Pferd so hoch springen, dass sie mit ihm auf den Platz mit den Hürden geht. Dort wählt sie eine recht niedrige Hürde aus. Das Pferd ist auf dem leeren Reitplatz schon viel höher gesprungen, als es hier bei der höchsten Hürde springen müsste. Trotzdem ist sie vorsichtig, fängt erst mal klein an.

Sie reitet mit ihrem Pferd auf die niedrige Hürde zu, doch fällt ihr ein, dass das Pferd wahrscheinlich beim Anblick der Hürde Angst haben könnte. Im selben Moment … das Pferd spürt eine Spannung in Petras Beinen. Es scheut, es bleibt abrupt stehen, Petra fällt fast herunter. Sie ist sauer. Das hatte doch schon so gut geklappt … vorher, auf dem leeren Reitplatz.

Sie nimmt erneut Anlauf … macht Druck …“komm, jetzt aber“ … das Pferd spürt den Druck und seine tief in ihm sitzende Springfreude wird eingesperrt.

So geschieht es viele Male, bis Petra aufgibt und das Pferd zum Stall zurückbringt. Sie hat Kopfschmerzen und gar keine Lust mehr zum Reiten.

Auch am nächsten Tag geht es ihr nicht besser.

Da das Pferd jeden Tag Bewegung braucht, bittet sie ihre Freundin Sophia, die auch ein Pferd im Stall hat, heute mal beide Pferde zu bewegen.

Sophia macht das gern, denn sie helfen sich immer gegenseitig, wenn mal Not am Mann ist.

Nachdem sie mit ihrem eigenen Pferd einige Runden geritten ist, danach auf dem Hürdenplatz ein paar Sprünge absolviert hat, holt sie Petras Pferd aus dem Stall. Dieses kommt ihr heute so merkwürdig freudlos vor. Sie bereitet es vor, sitzt auf, lässt es erst ein paar Runden gehen und spürt in den Körper hinein. Das Pferd geht unregelmäßig, alle Körperzeichen deuten darauf hin, dass es sich nicht wohl fühlt. „Wie seine Besitzerin?“, denkt Sophia.

Da es Sophia gut geht, beginnt sie, ein Lied zu pfeifen. Sie bewegt sich wie das Pferd, geht mit, pfeift fröhlich vor sich hin, lässt sich in die Gangart des Pferdes hineinfallen. Als sie sich vollständig im gemeinsamen Rhythmus mit ihm fühlt, der sich sehr unregelmäßig anfühlt, führt sie das Pferd ganz langsam in ihren eigenen, harmonischen Rhythmus über. Ohne Druck … „du kannst“ … sagt sie leise. „Du kannst locker gehen. Du KANNST! Denn du konntest es schon immer. Er-INNER-e dich. Damals – als kleines Fohlen. Wie fröhlich du über die Wiese gesprungen bist. Nichts hätte dich davon abhalten können. Du KANNST es. Auch JETZT!“

Sophia fühlt, dass sich in den Muskeln des Pferdes etwas tut. Sie fühlen sich langsam weicher an. Fröhlich pfeift sie ein neues Lied, reitet locker in der Runde. Das Pferd wird immer freier.

Da entscheidet Sophia, mit dem Pferd einen Ausflug zu machen.

Die Sonne scheint, der Himmel ist leuchtend blau, die Morgenluft riecht nach frischen Kräutern. Sie verlässt den Reitplatz und gibt dem Pferd freien Lauf. Da erINNERt sich das Pferd – an eine Wiese mit hohem Gras, mit blühenden Blumen und Insekten darin, an Morgenluft und eine große Stute, die zu ihm gehört. Eine längst verschüttete innere Freiheit breitet sich in ihm aus. Es ist NUR ein Gefühl, aber es ist DA! Und dieses Gefühl, ja, diese Gefühlserinnerung, die sich in seinem ganzen Körper ausbreitet, will sich nach außen Bahn brechen. Das Pferd beginnt zu traben, dann wechselt es in den Galopp. Sophia  lässt alles zu, was das Pferd macht. Sie spürt seine neu erwachte Freude und lässt ihr ihren Lauf.

Am Rand der großen Wiese ist ein Zaun gebaut, der verhindern soll, dass die Pferde, die hier ab und zu weiden dürfen, die Fläche verlassen und in den Wald verschwinden, der dahinter liegt.

Das Pferd galoppiert und galoppiert. Sophia weiß, dass sie es beizeiten bremsen muss … der Zaun kommt näher und näher. Doch sie lässt dem Pferd seine eigene Entscheidung.

Es ist zu spät … sie lässt die Zügel locker … und … das Pferd SPRINGT!!! Es springt über den hohen Wiesenzaun, springt voller Elan, voller Freude … verfällt danach in Trab, dann in Schritt, bleibt stehen. Es dreht sich um. Es schaut aus dem Wald heraus auf die Wiese.

In diesem Moment wissen beide, dass in dem Pferd ein Tor aufgegangen ist:

Ich KANNKANNKANN!

Und Sophia, die vermutlich einige Eigenschaften einer Pferdeflüsterin hat, weiß, dass NUR DAS GEFÜHL diese Fähigkeit HERVOR-GERUFEN hat, die nur in dem Pferd verschüttet war.

 yin-yang-balance@arcor.de 16.12.2020

 

Den Rest der Geschichte (Zusammenführung von Pferdebesitzerin und Pferd) mag sich der Leser selbst ausmalen … aber bitte … gerne …

Herzliebe in Rom - eine Kindergeschichte

Heute sitze ich mal wieder an meinem PC und stöbere - wie so oft in letzter Zeit - in alten Dateien herum. Was für Schätze darin enthalten sind!

Fast den ganzen Vormittag habe ich mich schon mit dem Gedanken getragen, ein neues Blog anzulegen. Eines, mit dem ich vielen Lesern Freude machen möchte. Doch nach vielen Überlegungen kam ich zu dem Schluss: Ich habe doch schon ein Schreibblog - wozu wieder ein neues eröffnen?

Dies beides zusammen führte mich nach über 8 Monaten zurück in mein Blog Lebensver-Dichtung. Ja, ich will wieder regelmäßig schreiben. Ich will andere Menschen berühren mit Gedanken und Worten zu den vielen Themen des Lebens. Kunterbunte Gedanken, die kurzweilig zu lesen sind.

 

Heute soll es eine kostbare Kindergeschichte sein, die ich Euch ans Herz legen möchte. Im wahrsten Sinne des Worte: Ans HERZ! Denn darum geht es in der Geschichte.

Das Kind ist schon lange erwachsen. Es weiß nicht mal mehr von seiner Geschichte, die es damals schrieb. Es bleibt anonym, das Kind. Und wenn es seine Geschichte hier wiederentdeckt - worüber ich mich sehr freuen würde - dann würde ich mir wünschen, dass es sich bei mir meldet:

yin minus yang minus balance ätt arcor punkt de

Zu gern würde ich mich mit der inzwischen längst erwachsenen Frau über das kreative Schreiben unterhalten, das mir eine so große Leidenschaft ist, die ich auch in den Kindern anzuregen versucht habe. Ob es gelungen ist? Man urteile selbst.

Hier kommt die Geschichte:

 

Ein Herz als Held

Vor etwa 700 Jahren lebte in Genua ein großes Herz. Dort war es sehr unglücklich. Also beschloss Helmut (so hieß das Herz), eine lange Reise nach Rom zu unternehmen. Dort wohnte seine Mutter. 

Nun machte Helmut sich auf den Weg. Nach ungefähr 10 Meilen musste Helmut natürlich auch eine Pause einlegen. Als er in die nahe gelegene Stadt ging, traf er ein wunderhübsches Herzchen. Es hieß Heidi.   

Helmut und Heidi wurden nach einiger Zeit ein Paar. Aber Helmut musste doch auch irgendwann weiter, er war schon einige Wochen hier. Beim Mittagessen sprach er mit ihr.

„Heidi!“, sagte er. „Ich muss mit dir reden.“

„Fang an!“, antwortete Heidi.

„Also, mhh, also eigentlich wollte ich zu meiner Mutter nach Rom“, murmelte er.

„Und was ist dein Problem?“, fragte sie.

„Du“, sagte er.

„Ich? Ich bin dein Problem? Warum bin ich denn dein Problem?“, wollte das Herzchen wissen.

„Na, ich wollte doch nach Rom, zu meiner Mutter. Du kannst doch nicht mitkommen. Außer, du bist bereit, viele Meilen zu laufen, so antworte mit ja!“, sagte Helmut.

„Jaahahaaahahhha, natürlich!“, sang Heidi.

„Na, dann ist das Problem ja gelöst“, freute er sich.

„Komm, ich will deine Mutter kennen lernen“, sagte sie.

Die Herzchen packten sich noch schnell Essen und Trinken ein.       

Dann sagten sie gleichzeitig: „Die Reise kann losgehen, hi hi hi hi hi hi hi!“, lachten sie.

Nun gingen die beiden und gingen. Sie waren mindestens schon 22 Meilen gelaufen, da sagte Heidi auf einmal: „Meine Füße tun so weh!“

„Ich hatte dich gewarnt“, ermahnte Helmut.

Nun waren sie fast da. Dort sahen sie Menschen mit Pestbeulen. Heidi und Helmut pflegten die Menschen. Die kranken Menschen waren außen sehr schmutzig, doch Heidi und Helmut sahen ihr Inneres. Außen waren die Menschen schmutzig, doch innen waren sie nette Menschen, netter als wir. Sie verschmutzten nicht die Umwelt, sie fuhren keine Autos, sie waren einfach nett. Nach ungefähr drei Tagen bekam Helmut auch eine Pestbeule, dennoch ging er mit Heidi nach Rom zu seiner Mutter. Dort pflegten sie (die Mutter und Heidi) ihn.

Bis er traurigerweise starb.

 Nach seinem Tod war nichts mehr so, wie es früher war. 

Julia K. (im vierten Schuljahr - 11 Jahre)


Mittwoch, 15. Juli 2020

Beim Lesen die Tiefe gehen - Vergangenes entdecken

Heute möchte ich an einem Beispiel zeigen, warum es bei mir sehr lange dauern kann, bis ich ein Buch durchgelesen habe. Es gibt nämlich Bücher, die mich so sehr berühren, dass ich immer wieder das Bedürfnis habe, beim Lesen zu pausieren und mich in das zu vertiefen, was ich gerade gelesen habe, es mit eigenen Erlebnissen oder Gefühlen zu verbinden.

Zuerst zeige ich die Stelle, um die es geht:


Ich lese am liebsten morgens nach dem Frühstück. Gern trinke ich dabei noch zwei bis drei Tassen Tee. 

Seniorenstudium statt Beruf. Eine sehr erfüllende Tätigkeit! Auch, wenn man damit kein Geld verdient. 

Das Lesen erweitert den Horizont, man taucht in fremde Welten ein, in die man sich körperlich nicht (mehr) begeben kann - in diesem Fall in die Kultur der Inuit bzw. in die kältesten Lebensräume, die es gibt. 

In dem Buch werden die Arktis und die Atmosphäre auf einem fremden Planeten miteinander verbunden, auf dem die Protagonistin Elaine Duval als einzige Überlebende gelandet ist, nachdem die Erde durch einen Kometen zerstört wurde.


Nun verrate ich endlich Autor und Titel des Buches:


Ich habe es in unserer Stadtbücherei ausgeliehen, wo es in der Abteilung der Neuanschaffungen auslag. 

Schon viele Male bin ich an einer Lesestelle hängen geblieben, habe mir etwas in mein Lesetagebuch zitiert oder habe Inhalte recherchiert.


Dieses Mal blieb ich hängen an "Großvaters persönliche Gegenstände" und ich begann zu überlegen. Habe ich auch noch etwas von meinem Großvater, was mich an ihn erinnert? Ich ging in Gedanken durchs Haus und holte zweierlei: Ein Buch von Walther Hinz mit dem Titel "Geborgenheit" (Der Klassiker der christlichen Geisteslehre von Prof. Dr. Walther Hinz). Ja, das passte zu meinem Großvater, der sich viel mit dem Woher und Wohin des Menschen befasste. Und mir hat er es geschenkt zu einer Zeit, als er seinen Bücherbestand reduzieren wollte (was ich inzwischen auch schon beginne - bin ich auch so alt wie er damals? Ich weiß nicht mehr, wann er damit begann.).


Das zweite Objekt, ebenfalls ein Buch, enthält eine Sammlung von Volksliedern aus seiner Lebenszeit. Das Buch sieht handgefertigt aus und sehr antik. Auf dem Etikett steht der Nachname meines Großvaters. Er schenkte es mir damals zusammen mit meiner ersten Gitarre. Ich weiß noch, dass ich mir im Alter von 12 Jahren ein Klavier wünschte, dieses aber nicht bekommen konnte, weil in der damaligen Wohnung zu wenig Platz war. Also bekam ich die Gitarre meines Onkels, der 1940 mit 17 Jahren im Krieg gefallen war. Mir fiel die Gitarre also 26 Jahre nach dessen Tod zu. Sie war nicht mein Trauminstrument, und doch lernte ich allerhand Klassisches darauf zu spielen (was ich heute noch einigermaßen kann) und sie diente mir im Beruf auch zum Begleiten von Liedern im Musikunterricht.

Etikett retuschiert

Da ist nun also etwas ganz Persönliches von meinem Großvater, der dieses Buch immer aufbewahrt hat. Denn eigentlich gehörte es ja seinem gefallenen Sohn. Wo mag es 26 Jahre lang gelegen haben? Was hat mein Großvater wohl gedacht, wer es mal bekommen sollte? Hatte er damals schon an potenzielle Enkelkinder gedacht? Ich kann ihn nicht mehr fragen, hüte dieses Buch aber - so wie er es tat - wie einen kostbaren Schatz.

Heute schlug ich es mal wieder auf. Für mein Gitarrenspiel ist es unbrauchbar, denn es ist kaum möglich, die akribisch notierten Volkslieder abzulesen. Außerdem spiele ich gern andere Melodien. 

Trotzdem studiere ich es hin und wieder und staune über die damalige Geduld und Konzentration, die (vermutlich) mein Onkel aufgebracht hat.

Das Buch scheint speziell für diesen Zweck erschaffen worden zu sein. Es enthält im Wechsel Seiten aus dünnerem Papier ohne Linien und dickere Seiten mit vorgedruckten Notenlinien auf Vorder- und Rückseite. Bei diesem Lied stoppte ich, denn ich las im Text den Namen Anne Marie. So heißt auch meine Cousine (aus dem anderen Familienzweig allerdings). Ich habe ihren Namen im Text rot gekennzeichnet:


Es handelt sich hier um das Lied "Über die Heide" von Hermann Löns, der ja als Heidedichter bekannt wurde (über den ich natürlich erst wieder recherchieren musste - Seniorenstudium eben ...). 

Über die Heide

Über die Heide geht mein Gedenken
Annemarie, nach dir, nach dir allein
Über die Heide möchte ich wandern
Annemarie, bei dir zu sein
Über die Heide flogen die Schwalben
Annemarie, sie grüßten dich von mir
Über die Heide riefen die Raben
Annemarie, Antwort von dir
Über die Heide pfeifen die Winde
Annemarie, und alles ist voll Schnee
Über die Heide ging einst mein Lieben
Annemarie, ade, ade.

Diesen Text schrieb Hermann Löns 1911 mit 45 Jahren, drei Jahre vor seinem Tod in Frankreich im ersten Weltkrieg. Es handelt sich um ein Liebeslied.

Ich versuchte mich an den Noten. Wie mochte dieses Lied klingen? Die Melodie wurde mir im Internet vorgespielt: Über die Heide


Ganz spontan möchte ich jetzt einen Brief an meinen Onkel in der Vergangenheit schreiben, bevor ich mich weiter zu seinem Notenbuch äußere:

Lieber Onkel S.,

weißt Du eigentlich, auf welche Weise Du mit mir verbunden bist? Du konntest es nicht ahnen, dass Deine Schwester eines Tages eine Tochter bekommen würde, der Dein Vater dieses kostbare, handgeschriebene Buch und Deine Gitarre vermachen würde. Ich kann Dich nicht mehr fragen, wie alt Du warst, als Du diese vielen Lieder gesammelt hast. Heute klicken wir uns einfach durchs WeltWeite GeWebe. Nur ein paar Klicks, ein paar Sekunden - und schwupps  haben wir, wonach wir suchten. Und vergessen es wieder. Davon konntest Du nicht einmal träumen. Viele kostbaren Werke Deiner Lebenszeit und früherer Zeiten sind einfach verschwunden. Andere werden geehrt, manche mehr, manche weniger. Manche landen in Museen, Dein vergleichsweise geringes Werk (warum müssen wir Menschen den Wert der Dinge eigentlich immer hierarchisieren?) wird bei mir bis an mein Lebensende einen guten Platz haben. Wem werde ich es vererben, wenn ich gehe? 
Ich staune über Dein sorgfältiges Notieren, über die Kontinuität, die aus Deiner Liedersammlung spricht. Hast Du die Lieder von einem Lehrer bekommen? Als Du das Gitarrenspiel erlernt hast? Die Schrift sieht nicht immer gleich aus. Hast Du die Lieder vielleicht gar nicht aufgeschrieben? Hat sie Dein Lehrer in Dein Notenbuch geschrieben, damit Du sie zuhause üben kannst?
Bei allem technischen Fortschritt, den wir heute haben - DAS kann ich alles nicht mehr ergründen. Obwohl es auch dafür schon Ideen gibt. Ein norwegischer Schriftsteller hat sich dazu viele Gedanken gemacht und eine Zukunftsidee in seiner Erzählung "Der Zeitscanner" dargestellt. Um zu verstehen, woran ich denke, sollte man diese Leseprobe lesen, die ich (wieder mal) einfach verlinken kann: Der Zeitscanner.
Ob ich Freude daran hätte, Dein Leben in einem solchen Zeitscanner nachzuforschen, in allen Details anzusehen?  Ich vermute, eher nicht, denn wie Du im Krieg aus dem Leben geschieden bist, das möchte ich mir als Nacherleben gern ersparen.
Aber Dein Liederbuch, das werde ich noch viele Male zur Hand nehmen.

Einen Gruß aus der Zukunft,
unbekannterweise (oder kennst Du mich gar doch?),
Deine Nichte U.

Ich blättere weiter. Ich entdecke mehr Lebendiges. Was ist denn da passiert? Hat die Tintenfeder des Schreibenden gestreikt? Musste er sie mehrmals wütend aufs Papier stupsen, um die Tinte wieder zum Fließen zu bringen? Womit hat er überhaupt geschrieben?

Ich fühle über das Papier. Wäre es so, wie ich zuerst vermutete, dann müssten im Papier Vertiefungen zu spüren sein. Außerdem solche, die unsichtbar sind. Nein, dies ist nicht der Fall.
Können es Fliegenexkremente sein?
Ja, das ist viel wahrscheinlicher, denn die schwarzen Punkte sind erhaben auf dem Papier. So wie die Punkte der Braille-Schrift (Blindenschrift).


Ich fantasiere:
Mein Onkel ließ einmal das Buch über längere Zeit offen und unberührt auf dem Notenständer stehen. Eine Fliege setzte sich darauf und blieb lange dort sitzen. Und dann ... na ja, man sieht ja, was ich meine. Auch Spinnen tun so etwas.

Ich blättere weiter ... das letzte Lied steht auf Seite 58.  

Ach herrjemine!

Es berührt mich sehr.
Denn ich kann mir vorstellen, dass mein Onkel zu der Zeit tief im nationalsozialistischen Sumpf aktiv war. Ob ich den Text erwähne?

Ich tu's ... ganz neutral ... er gehört eben zur Geschichte meines Onkels, der 1940 für "sein Vaterland" starb. Als "junger Soldat", deren "Zeit war" ... ja, sie WAR!

Ein junges Volk steht auf

1. Ein junges Volk steht auf, zum Sturm bereit!
Reißt die Fahnen höher, Kameraden!
Wir fühlen nahen unsere Zeit,
Die Zeit der jungen Soldaten.

Vor uns marschieren mit sturmzerfetzten Fahnen
Die toten Helden der jungen Nation,
Und über uns die Heldenahnen.
Deutschland, Vaterland, wir kommen schon!

2. Wir sind nicht Bürger, Bauer, Arbeitsmann,
Haut die Schranken doch zusammen,
Kameraden, uns weht nur eine Fahne voran,
Die Fahne der jungen Soldaten
Vor uns marschieren mit sturmzerfetzten Fahnen
Die toten Helden der jungen Nation,
Und über uns die Heldenahnen.
Deutschland, Vaterland, wir kommen schon!

3. Und welcher Feind auch kommt mit Macht und List,
Seid nur ewig treu, ihr Kameraden!
Der Herrgott, der im Himmel ist,
Liebt die Treue und die jungen Soldaten.

 Vor uns marschieren mit sturmzerfetzten Fahnen
Die toten Helden der jungen Nation,
Und über uns die Heldenahnen.
Deutschland, Vaterland, wir kommen schon!



An dieser Stelle endet die Liedersammlung. Und damit wohl auch das Leben meines Onkels -  welch schicksalsträchtiger Schnitt in diesem Buch! Und mit ihm starb auch die Fröhlichkeit seiner Mutter. Meiner Großmutter, die danach nur noch 12 Jahre lebte und dann an Krebs verstarb. Der Kummer hatte ihr Herz gebrochen und sich tief in ihre Knochen gefressen. Ich durfte sie nicht mehr kennen lernen. Nein, ich verzichte lieber auf den Zeitscanner ... nun reicht's.

Was für eine Symbolik bekommt damit die Seite 62, die erste leere Seite:



Dran geglaubt und dafür gestorben ... ein Massendrama! 

Zum Schluss noch das Inhaltsverzeichnis mit meiner Hervorhebung des Liedes "Über die Heide" - auch Löns wird nationalsozialistisches (Rasse-)Denken nachgesagt. Es findet sich überall in der Vergangenheit, in den Generationen vor uns. Jeder wird es finden, wenn er/sie nur genau genug hinschaut. Eine leise Mahnung zu Achtsamkeit ...



Ich werde mich nun wohl doch noch weiter vertiefen in das Buch. Zeitgeschichtliches Dokument einer unguten Geisteshaltung. Volkslied oder völkisches Lied? Es  ging auf jeden Fall böse aus und animiert mich nicht zum Musizieren.

Spuren des Gebrauchs - vom Notenständer vielleicht?
Ausdruck gelebten Lebens ...



Nun könnte ich noch mehr in die Tiefe gehen und die Machart des Buches ergründen. Wie wurde das Einbandpapier erzeugt? Wie wurde das Buch gebunden?



Die Vergangenheit möchte man manchmal einfach nur ruhen lassen. Zu Beginn des Blogposts wusste ich noch nichts um die dunklen Entdeckungen. Somit habe ich einen tiefen, sehr viel tieferen Einblick in die Familiengeschichte erlangt. Einen, der mir durch das Entdeckte viel Erzähltes zusätzlich erhellen konnte. Wie werde ich meine Gänsehaut wieder los ...

Wo ist meine Tasse Tee??? 
Wo das Buch???
Dort geht's weiter ...

Donnerstag, 9. April 2020

Die "Clorolla-Krise" - zweiter Teil

Die Kommunikation über den Mangel an Clorolla Cloakis erlebte noch eine Fortsetzung:


B., der mit M. die jungen Clorollapflanzen züchtet, schrieb:

der eine warnte, dass nicht genug erntehelfer zur verfuegung stuenden_
ich konnte ihn beruhigen, klopapier und erdbeeren werden im distanzierten selbstpflueck geerntet_
die bezahlung erfolgt dann blattweise_
nett fand ich auch folgende antwort:_
Ihr Lieben,
... ich bin begeistert! Warum kommt mann nicht auf so etwas Nahehängendes. Ständig schaut man drauf, wenn mal wieder ein Rölleken zu Ende ist:
eigentlich eine runde Sache ... toll gemacht ... stabil noch dazu ... müsste mann doch verwenden können ... da muss doch was gehn ...
Und jemand anders:
In der Regel landen diese Tollen Teile (TT), die Herzstücke unseres zukünftigen Gärtnerglücks in der blauen Tonne.
Welch Verschwendung gesamtgesellschaftlicher Beglückung. Denn auch das Wachstum der bekannten "Clorolla Cloakis" ist expotentiell!
5 gepflanzt macht bei unserer guten deutschen Kümmerung schon in baldiger Folgegeneration wohl locker 320 frische und gesunde Clorolla Cloakis. Was wiederum nach Adam Riese und Eva Zwerg und allen dazugehörigen Familienmitgliedern schon so 16 XL Verschenkpakete für unsere und die Bedürfnisse anderer ergibt.
Da diese dankbaren Gewächse sich wie einige Insektenarten polyvoltin vermehren und ihnen trockene oder nasse, kalte oder warme Jahreszeiten röllisch egal sind, steht dem Bundesdeutschen Bürgerglück (BdB) nichts, aber auch gar nichts im Wege.
In diesem Sinne: Pflanzen Sie mit! Ernten Sie mit! Beglücken Sie mit!

Die Autoren der Mails sind mir unbekannt - bis auf B. und M., die Züchter.

Sollte jemand wünschen, namentlich erwähnt zu werden oder auf sein Urheberrecht pochen (Spaßbremsen gibt es ja unter den Juristen), der melde sich bitte bei mir persönlich.

yin-yang-balance@arcor.de

Sonntag, 5. April 2020

Der Sturm vor der KRONENruhe

Erinnert Ihr Euch?

Bevor die Corona-Krise uns allen bewusst wurde und zu massiven Maßnahmen führte, die uns alle in eine Art globaler Klausur versetzte, folgte hier in unserem Land ein Sturmtief nach dem anderen. Alle hatten weibliche Namen. Da gab es eine Sabine, eine Tomris, eine Uta, zwei Viktorias, eine Xanthippe, eine Yulia und nach dem Sturmtief mit dem Namen Zehra war plötzlich Schluss. Zumindest habe ich seitdem von keinem Sturmtief mehr gehört.

Außer Mitte März ...

Unterschwellig hatte sich während der ganzen Stürmerei die nächste Krise schon angebahnt, quasi wie eine Krönung von allem, was vorher da war. Denn sie betraf nicht nur einzelne Landstriche, sondern den ganzen Globus.

Das animierte mich am 12. März dieses Jahres dazu, ein Gedicht zu schreiben. Hanna tobte sich gerade noch über Deutschland aus und ich dachte: Hört das denn dieses Jahr gar nicht mehr auf mit den Stürmen?

Einer rollt hinter dem anderen her ...

Ich öffnete mein Tagebuch und schrieb:


Sturmwalzen

rollen schwer übers Land
über die Dächer
durch die Bäume.

Viruswolken 
schweben durch die Gemüter
greifen nach Lungen
lähmen die Wirtschaft.

Im ewig gleichen
Sonnenschein
schrumpft die Welt
sich selbst
gesund.

Angst und Vertrauen
greifen nacheinander,
scheinbar Krieg führend.

In Wahrheit feiern sie
ihre ewige
alchymische HOCHZEIT!


Freitag, 3. April 2020

Die "Clorolla-Krise" - eine Kommunikation mit Augenzwinkern

Bei aller Ernsthaftigkeit der aktuellen Lage fallen uns zu den Begleiterscheinungen doch allerhand Kuriositäten ein. So bekam ich vor ein paar Tagen eine Mail von zwei sehr kreativen Bekannten:
hallo_
schon wieder kein klopapier am heutigen morgen_
nun hatte m. die geniale idee!_
wofuer habe ich gaertnerisches geschick?_
man nehme: die kerne der klopapierrollen, fuelle sie mit wachstumsgranulat (zur not tut es auch blumenerde)_
setze ein winziges zipfelchen klopapier in selbiges und pflanze das ganze in eine trockene, sonnige gartenecke_
auf das ergebnis warten wir mit spannung!_
 Dazu zwei Fotos in der Anlage:



Meine Antwort:
WOW!!!!
Ihr seid ja so was von GENIAAAL!
Damit hätten wir die Krise in wenigen Wochen überstanden!
Darf ich noch einen Verbesserungsvorschlag machen?
Neben das Klopapierzipfelchen würde ich noch einen Papierblumensamen legen.
Aus dem Internet gekratzt:
Die Papierblume ist eine einjährige Pflanze, die etwa 40-50 cm groß wird, die Blätter sitzen an den Stielen, Stiele und Blätter sind weißgrün behaart.
Verwendung
Die kleinen, sehr dekorativen Blüten eignen sich gut als frische Schnittblumen. Meistens werden sie aber als TROCKENBLUMEN verwendet.
Wer sagt’s denn?
Also, zum Abtrocknen zumindest mal ausprobieren. Ähm ... für empfindliche Naturen eher bedingt geeignet.
Kratzt aber schön sauber, das korbblütig-kreisrunde Bürstchen.
 Bitte, Ihr zwei, meldet Euch, wenn es so weit ist. Ich habe nur noch 59 Rollen!

Freitag, 27. März 2020

Musik – ein in Töne umgesetztes Bild – Teil 1


In dieser Zeit der Reduktion, in der wir uns jetzt alle befinden, weil wir viel mehr im Hause sind und uns mehr mit uns selbst befassen können, bietet es sich an, die beruhigende Wirkung der gregorianischen Gesänge zu nutzen.

Gregorianische Gesänge helfen wie kaum etwas anderes, in die Gegenwart zu kommen. Sie sprechen direkt die Seele an, die sich im Medientrubel um die Pan(ik)demie nach Frieden sehnt. Die Gesänge verbinden mit dem Ursprung des Seins, mit der Quelle des ewigen HIER und JETZT. Mit dem Ort, aus dem alle Heilung kommt.

Warum das so ist und welche Geheimnisse sich dahinter verbergen und was das mit dem Bild der Krone (Corona) zu tun hat, will ich heute näher erläutern.
Es kommt nämlich etwas Erstaunliches dabei heraus, wenn man diese Gesänge studiert.

Zunächst möchte ich jedoch erzählen, wie ich auf die gregorianischen Gesänge kam. Ganz kausal der Reihe nach …

Teil 1 - Ein Zahlenbild

Es begann mit einem Arztbesuch, der endgültig meine Befürchtungen zerstreute, ich sei schwer krank.
 
Der Kalender zeigte den 19.03.2020. Was an dem Tag für mich Besonderes geschah, enthüllte sich mir allerdings erst am 20.03.2020. Da mir Daten immer auch bestimmte ZeitQUALITÄTEN darstellen – immer rückblickend betrachtet (verstehen kann man das Leben nur rückwärts), wunderte ich mich nicht. 

In diesem Datum steckt nämlich 3 x die 20. 

20.03.2020

Schaut man mal nach der Bedeutung der Zahl 20 in der Numerologie, so erfährt man, dass diese Zahl für Wiedergeburt und Neubeginn steht – es geht dabei um eine innerliche Neugeburt. Die Zahl 3 steht für die Dreieinigkeit und für das kreative Erschaffen.

GENAU DAS empfand ich an jenem Tag auch.

Der Arztbesuch hatte eine lange Leidensphase zum Abschluss gebracht und zeigte mir, dass ich eine tiefgreifende Krise überwunden hatte. Ich spürte durch und durch Neubeginn.

Ich saß auf dem Beifahrersitz unseres Autos, wir bogen in unsere Dorfstraße ein, als der Fahrer plötzlich sagte:

„Guck mal, das Tacho zeigt eine tolle Zahl: 073737.“

„Na lustig“, sagte ich zum Fahrer und lächelte, weil er inzwischen auch immer öfter solche Zahlen sieht. Mir selbst geht das schon seit vielen Jahren so. Plötzlich sind sie da, diese Zahlen. Immer völlig überraschend und ungeplant. So, als ob sie einem sagen wollten: „Hey, toll, Du bist ja ganz GEGENWÄRTIG! Glückwunsch! Und nun schau genau hin, was ES dir sagen will!“

Ich zückte noch mein Handy. Sollte ich den Fahrer zum Anhalten überreden, damit ich die Zahl mit einem Foto dokumentieren könnte? Ach egal, dachte ich, denn die Zahl war so markant, dass ich sie nicht vergessen würde.

Zuhause spielte ich mit der Zahl herum. Auf Kästchenpapier. Dann übertrug ich die Zeichnung nochmal sauber auf schlichtes weißes Papier.

Und das sah so aus:


Zu sehen ist ein Diagramm für die Ziffern 7, 3, 7, 3 und nochmal 7.

Mathematisch-einfach. Die Grundlinie ist die Null. Die 5 Ziffern 73737 stellen die Zackenhöhen dar, zwischen denen ich jeweils 4 Kästchen Platz ließ. Diese Punkte verband ich miteinander. Ich war platt!!!

Was stellte sich denn hier plötzlich dar?  Das Bild spricht für sich!

Ich dachte: Na toll, da hat uns unser Auto eine Schutzzahl gezeigt. Ich zog mit dem Zirkel noch einen Kreis drumherum. Quasi für die Null. Die Krone ist in den Nullraum gehüllt und kann uns nichts anhaben. Ja, genau das dachte ich mir, als ich die Zahlen auf diese Weise dargestellt hatte.

Krass!

Nachdem sich mir diese schöne Form offenbart hatte, war ich neugierig geworden. Ich fragte mich, ob es vielleicht bestimmte Zahlenfolgen gibt, die als Heilzahlen gelten.

Und ich wurde fündig …  oh ja! Die gibt es!

Ich landete auf verschiedenen Seiten und begegnete immer wieder dem Namen Grigori Grabovoi. 

Dabei las ich Folgendes:

Heilen mit Zahlen gehört zur Schwingungsmedizin. Es basiert auf Erkenntnissen aus der modernen Quantenphysik und integriert verschiedene Heilverfahren sowie Bewusstseinstechnologien.

Das wird so erklärt:

Zahlenreihen sind Schwingung aus Energie und Information. In der richtigen “Wellenlänge” kann diese Schwingung am lebenden Organismus Heilimpulse auslösen.
Energetische Heiler wissen darüber und haben Zahlenreihen für bestimmte Beschwerden entwickelt wie zum Beispiel der russische Geistheiler Grigori Grabovoi.
Das Buch Heilen mit Zahlen enthält u. A. 100 wichtige Heilzahlen nach Grigori Grabovoi zu Beschwerden und besonderen Themen.


Auf der Site http://scienceblogs.de/mathlog/2020/02/16/die-537354-und-der-corona-virus/ wird die Sache ziemlich kompliziert dargestellt. Und danach fragte ich mich, warum man es denen, die es nicht durchschauen, nicht viel einfacher erklärt? Der Verstand will doch immer eine Erklärung haben. Auch für das Mystische. 

Ich tu’s hiermit. Ich erkläre es:

Bilder umgehen die Sprache. Die Sprache ist ein Werkzeug des Verstandes. Bilder entsprechen mehr unseren unbewussten Regungen. Sie sind ganzheitlicher, während Sprache mehr zergliedernde Eigenschaften hat. Laute – Buchstaben – Wörter – Sätze – Texte – Geschichten – alles zergliedernde Bedeutungen. 

Bilder nehmen wir zuerst immer als Ganzes wahr. Sprache ist natürlich auch ein Ganzes, muss aber kausal wahrgenommen werden. Ein Bild ist einfach DA, wir erfassen es nicht durch Abwarten, bis es sich uns ganz gezeigt hat, es zeigt sich uns von Anfang an ganz.

Daher träumen wir ja auch in Bildern, die Entsprechungen für das reale Leben darstellen. Träume kommen aus der Zeitlosigkeit, wir träumen von Dingen, die im Traum zeitgleich auftreten, obwohl dies in der bewussten Realität niemals möglich wäre. So entstehen völlig skurrile Bilder (wie in Salvador Dalis surrealer Kunstwelt). Aber diese Bilder drücken Möglichkeiten aus, die unsere dysfunktionale Welt wieder in eine Einheit zurückführen = heilen können.

Bilder als Heilmittel … HEIL = GANZ!

Nach Grabovoi ist die Heilzahl für das Corona-Virus diese Zahl: 537354.

Ich dachte: Wie kommt er denn darauf? Angeblich wurden ihm seine Heilzahlen aus der geistigen Welt geschickt. Channelgeschwurbel … wozu das?

Ich spielte auch mit seiner angeblichen Heilzahl herum. Wieder erhielt ich ein Bild – ja sieh mal einer an:


Die Krone in der Kiste! Eingepackt und weggestellt! Na super!

Ich bin begeistert! Wirklich! Was alles so aus der geistigen Welt gechannelt wird. Pffff … wir SIND alle Geister! Verdichtete Geister! ALLE! 

Weil wir ALLE träumen, weil wir ALLE erleben, was wir glauben, auch, wenn es noch so blöd ist. Wir erleben es, weil wir es uns VORSTELLEN. 

So … da haben wir’s doch!

Hm …ein sehr ähnliches Schutzzeichen, oder? Kollektive Geisterwelt! Ha ha! Das ist lustig!

Warum wird aber die Wirkung dieses Zeichens nicht einfach erklärt? Ohne esoterisches Geschwurbel?

Wir alle haben doch schon die Erfahrung mit der Wirkung von Bildern gemacht. Wir sehen ein trauriges Kind auf der Kinoleinwand, dessen Tränen laufen … schwupps, sind auch unsere da! 

Wir schauen uns ein Bild von einem Sonnenuntergang am Strand an … schwupps, schon sind wir besserer Laune, weil wir uns an einen bestimmten Urlaub erinnern, in dem wir uns so wunderbar erholt haben. 

Natürlich kann jedes Bild auch das Gegenteil bewirken. Wenn wir z. B. während eines solchen Sonnenuntergangs mal einen Handyanruf bekommen haben, bei dem uns mitgeteilt wurde, dass unser Kind einen schlimmen Unfall hatte. Bild kaputt! Für Seelenberuhigung nicht mehr einsetzbar!

Genau so wirken auch Heilzahlen und deren Bilder. Die Bilder vor allem!

Mein Tipp für Euch:

Malt Euch eine Heilzahlkrone. Kostnix. Ganz einfach auf Kästchenpapier zeichnen. Immer wieder angucken, wenn die Panik in den Medien überhandnimmt. Ausschalten, auf die Zeichnung gucken. Nehmen wir doch einfach an (an-nehmen!), dass es schützt. Wir nehmen doch auch an, dass uns Schutzmasken schützen.

Und warum nicht beides anwenden?

Und warum nicht zum nächsten Altenheim gehen und draußen große Plakate mit Schutzkronen hinhalten. Und … LÄCHELN! Winken! – Sie werden zurückwinken – ganz bestimmt!!! Und sich freuen, dass man doch an sie denkt. Auch, wenn wir nicht reindürfen.

Teil 2 soll sich in Folge mit Musik befassen - mit dem Gregorianischen Gesang – versprochen …